1. Sprachstörungen bei Erwachsenen (Aphasie, Sprechapraxie)
Aphasie ist eine erworbene, zentrale Sprachstörung, die durch verschiedene Schädigungen hervorgerufen wird. Diese können unter anderem Blutungen, Traumata, entzündliche Erkrankungen, degenerative Erkrankungen (z.B. Parkinson), etc. sein.
Alle wichtigen Komponenten des Sprachsystems (Lautstruktur, Wortschatz, Satzbau, Bedeutung) können beeinträchtigt sein. Die Störungen können sich im Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben äußern.
Bei einer Sprechapraxie, die mit einer Aphasie fast immer einhergeht, ist es dem Betroffenen nicht möglich die Artikulationsbewegungen richtig auszuführen. Dies bedeutet, dass die Laute nicht korrekt gesprochen werden können.
2. Sprechstörung (Dysarthrophonie)
Es ist eine erworbene, neurogene Sprechstörung durch Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems.
Es beeinflusst die Ausführung von Sprechbewegungen, d.h. alle beteiligten Muskelgruppen, die zu Lautbildung notwendig sind, können je nach Ort der Schädigung betroffen sein.
Zu den Muskelgruppen zählen z.B. die Atemmuskulatur, Zungenmuskulatur, etc.
Dysarthrophonie und Aphasie können gleichzeitig auftreten.
3. Schluckstörung (Dysphagie)
Es liegt eine Störung des Transportes von fester und flüssiger Nahrung vor.
Die Ursachen können durch Hirninfarkte, Traumata; Bestrahlungen, etc. ausgelöst werden.
Der Betroffene ist nicht in der Lage den teils willkürlichen, teils unwillkürlichen Schluckakt zu bewältigen.
Es können sich Symptome wie ständiges Verschlucken, ständiges Husten etc. nach einer Nahrungsaufnahme zeigen.
Im schlimmsten Fall kann es zu einer Aspirationspneumonie (Lungenentzündung) kommen.
4. Stimmstörungen (Dysphonie)
Diese zeigt sich in einer Einschränkung der Leistungs- und Belastbarkeit der Stimme. Ein verändertet Stimmklang und Heiserkeit, bis zu völligem Stimmversagen (Aphonie) ist die Folge.
Die Ursachen können funktionell (gestörtes Zusammenspiel der Muskulatur), organisch (Erkrankungen der Artikulationsorgane) und psychogen (außerordentliche psychische Belastung) sein.
5. Stimmverlust nach Kehlkopfentfernung (Laryngektomie)
Eine Laryngektomie bedeutet die totale Entfernung des Kehlkopfes.
Ursachen einer LE können Tumorbildungen, Traumatas, Schilddrüsenerkrankungen etc. sein.
Folgen sind unter anderem der Verlust der Stimmfunktion und die Trennung des Atem- und Speiseweges.
Der Betroffenen leidet an einer Vielzahl körperlichen Einschränkungen. In einer logopädischen Therapie versucht der Patient den Umgang mit einer Ersatzstimme und das Management mit einer dauerhaften Tracheostoma (künstliche Halsöffnung).
6. Redeflussstörungen (Stottern, Poltern)
Stottern ist gekennzeichnet durch ungewollte Unterbrechungen des Sprechflusses.
Es treten Symptome wie Wiederholungen, Dehnungen und Blockaden der artikulatorischen Bewegungen auf.