Störungsbilder bei Kindern

 

1. Sprachstörungen bei Kindern können verschiedene Ursachen haben, z.B. Mehrsprachigkeit, Hör- und Wahrnehmungsstörungen u. v. m.

Es können Störungen der Aussprache, Störungen der Semantik und des Wortschatzes und Probleme in der Grammatik auftreten.

 

2. Sprechstörungen bei Kindern (Dyslalie)

Es ist die Unfähigkeit einzelne Sprachlaute altersgemäß richtig zu bilden. Es entstehen lautliche Fehlbildungen (Substitution / Ersetzung durch einen nicht muttersprachlichen Laut) oder Substitution / Ersetzung durch einen anderen muttersprachlichen Laut).

Bei einer phonologischen Störung werden die Laut- bzw. Lautverbindungen nicht richtig im Wort angewandt, da die Funktion der Laute noch nicht bewusst ist.

 

3. Störungen der auditiven Verarbeitung und der Wahrnehmung (AVWS)

Ein intaktes Gehör bedeutet nicht immer, dass das Gehörte auch richtig wahr genommen,- bzw. verarbeitet werden kann.

Oftmals können Höreindrücke nicht von Umgebungsgeräuschen unterschieden werden, oder

Gehörtes wird nicht gespeichert, diese Kinder haben eine sehr geringe Merkspanne.

Weiter können ähnlich klingende Laute nicht differenziert werden.

 

4. Kindliche Stimmstörung (Juvenile Dysphonie)

Die Stimme der betroffenen Kinder klingt heiser und belegt. Die Belastbarkeit der Stimme ist eingeschränkt. Die Kinder Sprechen mit viel Krafteinsatz und meist sehr Laut. Es könne sich Schreiknötchen bilden.

 

5. Störungen des Stimmklangs (Rhinophonie)

Der veränderte Stimmklang wir durch eine gestörte Funktion des Gaumensegels hervorgerufen. Es wird zwischen Rhinophonia aperta (offenes) und clausa (geschlossenes) unterschieden.

 

6. Orofaziale Störungen / Myofunktionelle Störungen (muskuläre Dysfunktion)

Auffällig ist bei diesen Kindern ein ständig offener Mund, eine vor verlagerte Zunge und 

auffällige Wangen- und Mundmuskulatur. Oftmals haben Betroffene ein falsches Schluckmuster, bei dem die Zunge an die Schneidezähne stößt, was wiederum Gebissanomalien (Zahnfehlstellungen) hervorruft und die expressive Sprachentwicklung stören kann (Lispeln).

 

7. Schluckstörungen (Dysphagie)

Sie können durch verschiedene Ereignisse hervorgerufen werden. In Frage kommen unter anderem Entzündungen, Tumore etc. Bei Säuglingen kann ein nicht auslösbarer Schluckreflex zu Problemen führen. Oder Verweigerung von Speisen – und Getränken mit dem Löffel aufzunehmen (Nahrungsumstellung beim Kleinkind)

 

8. Redeflussstörung (Stottern / Poltern)

Es liegt eine Störung des Redeablaufs vor. Betroffen ist das Sprechtempo, die Sprechmelodie, -dynamik und auch die Sprechdeutlichkeit.

Das Stottern ist gekennzeichnet durch Laut- und Teilwortwiederholungen, Dehnungen und Blockaden. Dazu treten mehr oder minder Begleitsymptomatiken auf.

Poltern ist ein sehr schnelles und überstürztes Sprechen bei dem Laute und Silben verschluckt, bzw. sehr undeutlich gesprochen werden.

Um einem chronischen Verlauf dieser Symptome bei beiden Redeflussstörungen entgegen zu wirken, sollte eine Therapie so früh als möglich beginnen.

 

Andrea Breunig

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